Machbarkeit & Verträglichkeit

Ist ein Projekt dieser Größenordnung machbar? Und vor allem: ist es umweltverträglich? Die Kaiserwarte GmbH hat eine geologische Studie in Auftrag gegeben, die die Machbarkeit des Projekts Kaiserwarte, also die Verlegung eines neuen Stollens mit Hochwasserentlastungs- und Triebwasserfunktion von Percha nach Kniepass bewerten sollte. Nach eingehenden Untersuchungen ist das Projekt als machbar beschrieben und als positiv gewertet worden.

Auch umweltpolitisch gesehen muss dem Projekt ein positives Urteil gegeben werden. Drei kleinere Kraftwerke in Bruneck werden stillgelegt, künstliche Hindernisse also geräumt, die natürliche Flussdynamik der Rienz in Bruneck wieder hergestellt. Der Stollen verläuft ausschließlich unterirdisch, die sichtbaren Eingriffe in die Natur beschränken sich auf die Hochwasserfassung bei Percha.

Als weitere umweltschonende Maßnahme wird die Aufhebung des Schwellbetriebs betrachtet. Mit Schwellbetrieb ist gemeint, dass Wasser jeden Tag für ein paar Stunden im Staubereich gesammelt und dann auf die Turbine geleitet wird, um die Stromproduktion zu erhöhen. Dabei werden mehrmals am Tag unnatürlich hohe und rasche Abflüsse generiert, die eine Versandung und ein vermehrtes Fischestranden verursachen. Durch die Verlegung des Kraftwerks nach Kniepass und die größere Fallhöhe erübrigt sich für das Projekt Kaiserwarte die Notwendigkeit des umstrittenen Schwellbetriebs.